• Fr. Apr 19th, 2024

Pflegeunterricht

Tipps und Infos für die generalistische Pflegeausbildung in Theorie und Praxis

Wundbeurteilung in der pflegerischen Praxis

weitere Infos zu Wundexpertenkursen und Fortbildungen

rund um das Thema Wundmanagement auf Akademie GuW Lahr: www.wundakademie.com

Therapiezentrum Chronische Wunden Ortenau Lahr: www.wundakademie.tcw-bahr.de

 

Die Wundbeurteilung bzw. Wunddokumentation ist die tragende Säule der Wundbehandlung. Ohne eine differenzierte und detaillierte Wundbeurteilung, die dem aktuellen Stand aus Medizin und Pflegewissenschaft entspricht, kann eine optimierte Wundbehandlung nicht realisiert werden.

Wunddokumentationsbögen im Überblick!

hier finden Sie Links zu verschiedenen Wunddokumentationsbögen mit Kommentaren (Vor- und Nachteile)

 

ergänzende Infos zum Thema Wundmanagement

Welche Infos finden Sie auf dieser Seite:

 

 

Was wissen Sie zum Thema Wundbeurteilung?

Machen Sie den Test: Wissen mit einem Quiz überprüfen. Kahoot ist eine Plattform, mit vielen Quizzen, die den Unterricht lebendiger werden lassen.

4 Antwortmöglichkeiten, 1 richtige Antwort. Es gibt auch wahr-falsch-Fragen.

Anleitung:

  • Klicken Sie auf den Link und
  • geben Sie Ihren Namen (Nickname ist auch möglich) an.
  • Um so schneller Sie antworten, desto mehr Punkte gibt es, natürlich nur, wenn die Antwort richtig ist.
  • Im Quiz treten Sie gegen imaginäre Mitspieler an.

Sie sind Referent oder Lehrer:in und möchten das Quiz in den Unterricht integrieren? Dann sprechen Sie mich an, gerne per e-mail an. martin.huber[at]pflegepaedagoge.de 

Testen Sie Ihr Wissen! Nehmen Sie am Quiz teil: Play Kahoot! – Testen Sie Ihr Wissen!

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Warum wird eine Wunde beurteilt?

Eine Wunddokumentation dient nur dem Nachweis der geleisteten Arbeit. Vielmehr ist die sorgfältige Dokumentation wichtig, um die Therapie des Patienten besser einschätzen und planen zu können.

Für Pflegefachkräfte und Wundexpert:innen gibt es noch zwei weitere Punkte

  • Informationsaustausch innerhalb des Teams
  • Wundheilungsverlauf wird ersichtlich

 

Wunddokumentations- und Wundbeurteilungsbögen in der Übersicht

Hier finden Sie eine Auswahl an Wunddokumentations- und Wundbeurteilungsbögen, die oft kostenlos im Internet zum Download zur Verfügung stehen. Bitte prüfen Sie genau, ob diese Bögen den Anforderungen

  • in Ihrer Einrichtung und
  • an die Situation Ihrer pflegebedürftigen Menschen mit chronischen Wunden haben. 

 

Coloplast

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Vorteile:

  • sehr differenziert
  • für alle gängigen Wundarten geeignet
  • Krankheitsverständnis der an einer Wunde leidenden Menschen wird erfragt
  • Wundheilungsstörungen werden erfasst
  • in Zusammenarbeit mit Gerhard Schröder, Akademie für Wundversorgung entwickelt
  • online bzw. im pdf-Dokument ausfüll- und editierbar

Nachteile:

  • Anleitung zur Wundbeurteilung wird auf jedem Bogen mit abgedruckt
  • Ausdruck auf DinA4 kann auf manchen Seiten zu unübersichtlich werden

https://www.coloplast.de/Wundversorgung/fachkraft/wunddokumentation/

 

Hartmann AG

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Vorteile:

  • sehr differenziert
  • für alle gängigen Wundarten geeignet
  • online editierbar

Nachteile:

  • Ausdruck auf DinA4 kann auf manchen Seiten zu unübersichtlich werden

https://www.hartmann.info/de-de/loesungen/l/de/medien/broschueren-downloads/wunddokumentation-download

 

Mölnlycke

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Vorteile:

  • zu verschiedenen Wundarten, wie Dekubitus, Ulcus cruris und Diabetischem Fußsyndrom gibt es spezielle Wunddokumentationsbögen.
  • Erstellt von Kerstin Protz
  • online bzw. im pdf-Dokument editierbar

Nachteile:

  • Sehr umfangreich und unübersichtlich,
  • es werden auch Kriterien abgefragt, die nicht häufig vorkommen.

https://www.molnlycke.de/produkt-unterstuetzung/wundversorgung-downloads/

 

Smith&Nephew

Vorteile:

  • Bogen so aufbereitet, dass er für alle typischen Wundarten eingesetzt werden kann.
  • gut strukturiert
  • online bzw. im pdf-Dokument editierbar
  • in DinA3-Format ausdruckbar

Nachteile:

  • Sehr umfangreich und unübersichtlich,

https://www.smith-nephew.com/deutschland/news/news/wunddokumentation/

direkt zum interaktiven Dokument: https://www.smith-nephew.com/global/assets/pdf/deutschland/wunddokumentation%20block_interaktiv_smith_nephew.pdf

 

 

Ihnen fehlt ein Bogen, der für die Pflegepraxis hilfreich ist?

Oder Sie haben eine Anmerkung zu den Kommentaren bzw. Bewertungen? Dann schreiben Sie an Huber.Martin[at]pflegepaedagoge.de, gerne werde ich den Bogen mit aufnehmen.

 

Nach welchen Kriterien wird eine Wunde beurteilt?

12 Kriterien nach Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden. 

Die 12 Kriterien, die jede Wunddokumentation nach dem Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden enthalten sollte: 

  1. medizinische Wunddiagnose (ausschließlich vom Arzt zu stellen!) a) Grunderkrankung b) Wundarten mit Schweregradeinteilung c) bisherige Diagnostik und Therapie
  2. Wundlokalisation (schriftlich und grafisch)
  3. Wunddauer
  4. Rezidivzahl
  5. Wundgröße
  6. Wundgrund/häufigste Gewebeart
  7. Exsudat (Quantität, Qualität: z. Bsp. trübe, serös, blutig)
  8. Wundgeruch (Ja oder Nein)
  9. Wundrand (z. Bsp. intakt, nekrotisch, mazeriert, unterminiert, eingezogen, etc.)
  10. Wundumgebung 
  11. Entzündungszeichen
  12. Wundschmerz (VAS, NAS)

Quelle: DNQP: Nat. Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

Checken Sie Ihren Wunddokumentationsbogen in Ihrer Pflegeeinrichtung. Enthält er alle Kriterien, wenn nicht, dann erfüllt er auch nicht die Anforderungen des aktuellen Expertenstandards in der Wundversorgung.

Zeiten bzw. Fristen, die zu beachten sind

Folgende Fristen sollten im Rahmen der Wunddokumentation bzw. Fotodokumentation eingehalten werden:

Wundmonitoring  

bei jedem Verbandwechsel

 

wundspezifisches Assessment und Dokumentation

spätestens nach 4 Wochen

und nach invasiver lokaltherapeutischer Intervention (z. B. Débridement)

Dokumentation schriftlich und per Foto
 
Das wundspezifische Assessment umfasst die 12 Kriterien nach dem Expertenstandard, wie oben genannt.
 

Was ist bei der Fotodokumentation zu beachten?

  • Einverständniserklärung des Patienten/Bewohners einholen
  • Wunde spülen (falls möglich mit angewärmter Spüllösung)
  • Patient/Bewohner immer in gleiche Position bringen
  • Digitalkamera (evtl. mit integriertem Entfernungsmesser)
  • Schamgefühl beachten, entsprechende Körperstellen abdecken
  • gleicher Abstand
  • gleicher Winkel
  • mit Blitz
  • keine Gesichter fotografieren (Datenschutz, Persönlichkeitsrechte wahren)
  • Wunde muss mindestens 1/3 des Bildes ausmachen, damit Wunde deutlich auf dem Foto zu erkennen ist
  • Einmallineal anlegen (Name, Datum, Wundnummer), damit die Größe der Wunde am Computer vermessen werden kann

 

Wund- und Systemassessment

spätestens alle 4 Wochen

Überprüfung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

  • Anteil am sozialen Leben
  • Schmerz
  • Ernährungssituation

Informationsstand der am Versorgungsprozess Beteiligten

Überprüfung der Maßnahmenkoordination

 

Auszug aus der Aktualisierung des Nationalen Expertenstandards Pflege von Menschen mit chronischen Wunden von 2015 zum Thema Fotodokumentation: 

„Die Dokumentation der Wunde durch eine Fotografie ist kein Ersatz für eine schriftliche Dokumentation, da die Dreidimensionalität von Wunden, Unterminierungen/Vertunnelungen und Farben nur mangelhaft dargestellt werden. Wenn Fotografien zur Unterstützung der Dokumentation eingesetzt werden, so müssen sie strikt standardisiert erstellt werden. Bei wiederholter Fotografie einer Wunde sollten z. B. immer Abstand, Winkel, Belichtung und Kameramodell gleich sein. Vorteil der Fotodokumentation ist eine kontaktarme Befundung der Wunde und eine visualisierte Nachvollziehbarkeit des Wundverlaufs, z. B. auch für Patientinnen/Bewohnerinnen und Angehörige.“

 

weitere Informationen zum Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

und was bei der Einführung beachtet werden sollte.

 

Haben Sie Fragen bzw. Anmerkungen?

Dann schreiben Sie eine e-mail an Huber.Martin[at]pflegepaedagoge.de

 

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