• Fr. Apr 19th, 2024

Pflegeunterricht

Tipps und Infos für die generalistische Pflegeausbildung in Theorie und Praxis

Bevölkerungsentwicklung – Demografie „Döner-spieß“

Nov 13, 2018

Welche Themen erwarten Sie?

zu: Globalisierung-in-der-Altenpflege

zu: Pflege-im-internationalen-Vergleich

 

Demografie: „von der Pyramide zum Dönerspieß“

Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 

 

Warum Dönerspieß?

Früher hat es geheißen: von der Pyramide zum Pilz. Aber ist das korrekt? Der Altersaufbau ähnelte zwar tatsächlich früher, also um 1900, einer Pyramide. 120 Jahre später hat sich jedoch die Alterspyramide über einen Pilz in ein Gebilde ähnlich einem Dönerspieß gewandelt. Außerdem war es die Aussage einer Schülerin in der Pflegeausbildung im Unterricht zum Thema Demografie und die Konsequenzen für die Pflege: „Das sieht ja aus wie ein Dönerspieß!“ 

 

Was versteht man unter Demografie?

Beschreibung u. statistische Aufbereitung von Daten über natürliche Bevölkerungsbewegungen, Demographie ist schlichte Statistik, Abbild der Bevölkerungsstruktur

Geburtenrate (Fertilitätsrate), Sterberate (Mortalitätsrate), Migration (Zu- und Abwanderung)

 

Durchschnittliche Alterserwartung in Deutschland:

1680: 27 Jahre               

1900: 55 Jahre                  

1998: 77 Jahre

 

im Jahre 2020:

Frauen: 83 Jahre und 6 Monate     

Männer: 78 Jahre und 9 Monate

 

und im Jahre 2022

Frauen: 83 Jahre und 5 Monate     

Männer: 78 Jahre und 5 Monate

 

Quelle: www.statistika.com

Direkt zum Handout „Demografie und Pflegeausbildung“

 

Anteil der Menschen, die über 65 Jahre alt sind: 22,1 %      (2040 sind es 30 %)
Wie viele Menschen leben im Pflegeheim? 843.000
Wie viele erhalten Leistungen aus der Pflegeversicherung?  4,61 Millionen
Wie viele Menschen sind pflegebedürftig?

über 5 Millionen* 

Demografie-2023.Martin.Huber

 *hohe Dunkelziffer, da viele den Gang zum Amt aus Schamgefühlen scheuen)

 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Pflege/Pflege.htm

 

Geburtenrate: 

Die Geburtenrate gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren Gesellschaft reproduziert sich normalerweise durch 2,1 Kinder pro Familie, aber es werden im Durchschnitt statistisch betrachtet nur 1,59 Kinder geboren.

Verhältnis Arbeitnehmer : Rentner = 10 : 3

 

Ursachen für die Erhöhung des Lebensalters 

  • Medizinischer Fortschritt (Diagnostik ð Krebsvorsorge, Therapie, Schrittmacher-Operationen, etc.)
  • Pharmakologischer Fortschritt (Penicillin, Alexander Flemming 1928)
  • bessere Lebensbedingungen (kein Hunger, Kühlschrank, Kanalisation)
  • bessere Arbeitsbedingungen (Mutterschutzgesetz, Jugendschutzgesetz, Arbeitszeit)
  • Verbesserung der Pflege, Entwicklung zum „eigenständigen“ Beruf  (USA)
  • Hygiene (Semmelweiß: Händedesinfektion mit Chlorlösung)

           Von der Pyramide zum Pilz („Döner-Spieß“)

 

Einflussfaktoren auf die Bevölkerungsentwicklung

  1. Auswirkungen politischer Ereignisse
  2. Fortschritte der Medizin, Säuglingssterblichkeit und das Alter betreffend
  3. Singularisierung: Veränderung der sozialen/ökonomischen Lebensbedingungen. Senkung der Kinderzahl, Singlehaushalte haben schon in Großstädten einen Anteil von 50 %, Wertepluralismus: 1/3 der Frauen werden nie Kinder haben
  4. Wanderungsverläufe gegenüber dem Ausland, Migranten, Aussiedler

 

Merkmale des Altersstrukturwandels

  • Verjüngung des Alters: vor 20-30 Jahren schätzten sich die Mehrheit der bis  70jährigen als alt ein, heute sind es nur 1/3 der bis 75jährigen
  • Entberuflichung:Vorverlegung der Aufgabe der Berufstätigkeit, früher hat man ein „leben lang gearbeitet“, es wurde gloriphiziert, aber eher aus der Aufgabe für das Gemeinwesen heraus
  • Feminisierung des Alters: bei 75jährigen ist Gruppe der Alten eine Frauengesellschaft, dies hat Konsequenzen für die Versorgungsangebote
  • Singularisierung der Lebensstile, Alleinleben als erzwungener Lebensstil bei den Älteren
  • Hochaltrigkeit: zwar führt dies zu einer Zunahme von Krankheit und Pflegebedürftigkeit aber alte Menschen sind Kompetenzträger

 

Warum haben wir so wenig Kinder?

Kein Geld und keine Karriere: Warum die Bürger keine Kinder bekommen

Von 100 Befragten nennen als Gründe, warum viele Bürger keine Familie gründen:

Kinder kosten (zu viel) Geld   67 
Wollen lieber frei und unabhängig sein  60
Karriere wichtiger als Familiengründen       57
Karriere nur schlecht mit Familie vereinbar  54
Staatliche Voraussetzungen (z.B. Kita-Plätze) fehlen 45
Unsichere Zukunft für die eigenen Kinder  39
Der richtige Partner fehlt   39
Es ist nie der richtige Zeitpunkt für Nachwuchs    25
Kinder sind kein erfüllender Lebensinhalt   20
Angst vor Scheidung und Alleinerziehung 18

www.stiftungfuerzukunftsfragen.de

 

weiterführende Internetlinks: 

http://www.bib-demografie.de/DE/ZahlenundFakten/02/bevoelkerungsbilanz_und_altersstruktur_node.html

http://www.demografie-portal.de/SharedDocs/Informieren/DE/Studien/StBA_12_Bevoelkerungsvorausberechnung_Ergebnisse.html

 

Animation Bevölkerungspyramide

https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/

 

https://www.demografische-forschung.org

https://www.youtube.com/watch?v=Do0U9Mx9tug (ab der 24. Minute)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert